Kurtaxe auf Sardinien unbekannt! Wer sich Ferien an Ost- und Nordsee leistet, kennt sie: Die Kurtaxe. Sie wird erhoben, ohne dass für den Gast ersichtlich ist, zu welcher „Kur“ diese „Taxe“ berechtigt. Eigentlich ist sie nichts anderes als eine Eintrittskarte für den Strand.

Wer an die Adria oder anderswo auf dem italienischen Festland baden gehen will, findet ein Pendant in den sog. „Stabilimenti Balneari“. Das sind privatwirtschaftlich betriebene Strandbäder, die den Weg ans Meer verstellen und nur mit einer Tageskarte ab ca. 8 € zu überlisten sind. Allerdings gibt es sichtbare Leistungen. So wird der Strand gesäubert, es gibt Toiletten, Umziehkabinen und manches Andere gegen Aufpreis dazu.

Die Kosten dieser Eintrittskarten haben sich in den letzten Jahren glatt verdoppelt. Das ist ärgerlich; denn Mitteleuropäer würden auf die Strandbäder lieber verzichten.

Da haben es unsere Sardiniengäste besser!

Niemand darf den Zugang zum Meer verstellen. Das ist gesetzlich festgelegt. Nach wie vor sind darum alle sardischen Strände frei zugänglich. Es kostet nichts, sich z.B. an den Budoni-Strand zu legen. Trotzdem erlaubt es sich die Gemeinde, ihren Vorzeige-Strand in der Hochsaison täglich zu säubern und zu pflegen. Jeder kann sich hier seinen Platz frei am Strand aussuchen, seine eigene Liege mitbringen oder sich einfach nur im warmen Sand sonnen. Mitunter muss man einen Obulus für das Parken bezahlen. Aber was sind schon 2 € für einen ganztägigen Parkplatz an einem Strand, der in Reiseführern zu den besten Sardiniens gezählt wird?

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Strand und Meer machen viel her!

Auch an allen anderen Stränden auf Sardinien kann man sich frei bewegen, ohne dass gekennzeichnete Bereiche für Hotelurlauber den Weg ins Wasser versperren. Und wenn einmal ein Hotel die – höchst seltene – Genehmigung erhält, im Niemandsland am Meer eine Poolanlage zu errichten, so ist das mit der Auflage verbunden, das Ganze nicht einzuzäunen. Die ist dann auch für Nicht-Hotel-Gäste begehbar und eher eine Bereicherung. (An Budonis Zweitstrand „Matta e Peru“, auch „Budoni-Wald“ genannt, kann man das beobachten.) Meine Empfehlung: Einfach mal ausprobieren!

Mit einem sardischen „Adiosu“ verabschiedet sich für heute

Joachim Waßmann