Sardinien vs Karibik

Der Focus stellt in einem kürzlich veröffentlichen Artikel die rhetorische Frage, warum man in die Karibik fliegt, wo Sardiniens Strände doch eher noch schöner sind.

Was soll ich dazu sagen? Blitzmerker! Das predigen wir seit Jahren, und unsere Gäste bestätigen das unisono. Jetzt also blast auch ihr Zeitungsmacher in dieses Horn! Danke Focus!

Die Redakteure stellen in Ihrem Blättle die ihrer Meinung nach schönsten Strände Sardiniens vor.

Sie haben nicht schlecht gewählt. Allerdings muss man relativierend anfügen, dass man sich bei der Unzahl „schönster“ Strände kaum vertun kann. In Sardinien sind fast ausnahmslos alle Strände eine Medaille wert. Das liegt einerseits an der mindestens karibikgleichen Strandbeschaffenheit, zum anderen daran, dass die Politik segensreich gewirkt und mit rigorosen Bauvorschriften verhindert hat, dass Sardiniens Strände Opfer von bauwütigen Investoren wurden. Nirgendwo in Sardinien gibt es „verbaute“ Strände! Natur hat auf meiner Insel Vorrang vor Kommerz, und das ist, vernünftig betrachtet, für alle die beste Rendite.

Der Focus zählt im Norden das Inselarchipel rund um „La Maddalena“ auf, an der Costa Smeralda die „Cala di Volpe“, im Osten Cala di Luna, im Süden Pula und im Westen „Is Arutas“. Dem ist nicht zu widersprechen, trotzdem frage ich mich, warum nicht auch der La-Cinta-Strand in San Teodoro gelistet wurde, „Berchida“ in Capo Comino, der Golf von Orosei usw. usw.

Für mich ist ganz banal mein Hausstrand in Budoni der schönste, weil er zu den wenigen gehört, wo man direkt am Strand sitzend tafeln kann wie Gott in Frankreich. Wenn ich abends an der „Tavernetta“ sitze, Strand und Meer genieße, eine Flasche Vermentino und „zuppetta di cozze e arselle“* bestelle, dann tausche ich diesen Platz mit keinem auf der Welt. Götz George scheint das ähnlich zu sehen. Ich bin ihm mehrere Male hier begegnet.

Die Welt ist halt in Ordnung an Sardiniens Stränden. Überall. Es muss – zugegeben – nicht unbedingt mein Budoni-Strand sein.

Übrigens: Dass Sardinien die Karibik des Mittelmeeres ist, habe ich vor 2 Jahrzehnten erstmalig getextet. Seitdem macht dieser Vergleich die Runde. Ich vermute, dass unsere Gäste maßgeblich zur Verbreitung beigetragen haben. Jetzt ist der Slogan auch beim Focus angekommen.

Darf ich darauf nicht ein wenig stolz sein?

Mit einem sardischen “Adiosu” verabschiedet sich für heute

Joachim Waßmann

Wer Lust hat, am Budoni-Strand ein Ferienhaus zu mieten, klickt einfach http://www.sardinienferienhaus.de/de/alle-haeuser.html und wählt in der Suchmaschine links unter „Ferienort“ „Budonis Sandstrand“ aus. Dann sehen Sie, was Sardafit an meinem Lieblingsstrand anzubieten hat. Ich bin sicher: Es ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei.

* „zupetta cozze e arselle“ sind Mies- und Herzmuscheln, die in Olivenöl geschmort und mit Knoblauch, Petersilie und Tomate abgeschmeckt werden. Ich bestelle sie mir pikant. Dann kommt noch eine Portion Chili dazu.