Ostern steht vor der Tür! Wie schön! Da freue ich mich auf frühsommerliche Temperaturen in Sardinien, denke an Wärme, Sonne, Urlaub und natürlich an Ostereier und -hasen. Apropos Hasen:
Schon mal was vom Sardischen Pfeifhasen gehört? Nein? Müssen Sie auch nicht kennen, denn er gehört zu den Besonderheiten der Insel. Es gab ihn weltweit nur auf Sardinien und Korsika, und dort hatte er einen schweren Stand: Der niedliche, schwanzlose Nager mit Hasenkörper und Mäuseohren wurde nämlich bereits zu Zeiten der Nuragher von der einheimischen Bevölkerung als Eiweißlieferant geschätzt und gnadenlos in die Kochtöpfe verfrachtet. Er hat es trotzdem noch bis ins 19. Jahrhundert geschafft und sich dann für immer von unserem Planeten verabschiedet. Schade um den niedlichen Nager! Wir hätten ihn rücksichtsvoller behandeln müssen. Und nicht nur ihn. (Wir Menschen sind weiß Gott kein gutes Beispiel, was den Umgang mit der Schöpfung anbetrifft.) Verwandte des Pfeifhasen hingegen haben, wie das Photo zeigt, bis heute in Asien und Nordamerika überlebt.
Ich verzichte darum zu Ostern auf Hasen jedweder Herkunft und halte mich lieber an das traditionelle sardische Agnello. Das sind Milchlämmer, gegen die alle deutschen richtig alt aussehen, jedenfalls in kulinarischer Hinsicht. Was dabei am schönsten ist: Anders als der Pfeifhase sterben sie nicht aus. Es gibt sie jedes Jahr wieder, und sie sind unvorstellbar lecker!
Wer hingegen das Oster-Markenzeichen „süß“ liebt, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Die Sarden sind kreative Konditoren, die zu jedem Fest passende „Dolci“ kreieren.
Um perfekt in die warme Jahreszeit zu starten will, empfehle ich einen Ostertrip nach Sardinien. Nach dem elend langen deutschen Wolkenregenschneematschwinter kann man hier Frühsommer genießen, Sonne tanken und ein erstes Bad im Meer nehmen. Die Insel duftet berauschend von unzähligen Blüten, derweil die sardischen Osterbräuche für Stimmung und Übergewicht sorgen. Es sei denn, man verlängert die Fastenzeit …
Mit einem sardischen “Adiosu” verabschiedet sich für heute
Joachim Waßmann
Ostern hatten wir in Hannover ausnahmsweise kein Schneeregenschmuddelwetter.
Aber da der Mensch immer nach Besserem strebt, kamen natürlich Gedanken auf
noch mehr Sonne auf. Sardinien ist in dieser Hinsicht sicher immer eine Überlegung
wert. Die Flüge sind kurz; Erholung scheint garantiert. Die Lämmer mögen zwar schmecken, aber schmeckt es den Lämmern, dass sie nur eine so kurze Lebenszeit haben? Man kann sich auf Sardinien aber auch frisches Obst und leckeren Salat
munden lassen. Ich freue mich schon auf eine Pfingstgeschichte. Vielleicht gibt es dann eine von einem Pfingstochsen?
Ob Pfingstochse und Osterlamm überhaupt in die Küche gehören, ist eine Frage, die unsere Gesellschaft in zwei Lager teilt. Da muss jeder seine eigene Antwort finden. Die Wahrheit in diesem Disput liegt vermutlich in der Mitte. Darum kann ich weder dem eingefleischten Veganer noch dem Currywurstfanatiker eine befriedigende Antwort geben.
In Sardinien löst dieser Streit nur Kopfschütteln aus. Meine Freunde stellen sich auf den „kulinarischen“ Standpunkt, nach dem nur glückliche Tiere gut schmecken können. Unerheblich sei, wie lange das Glück dauere, denn von „Dauer“ wüssten Tiere prinzipiell gar nichts, und Menschen nur so lange, wie sie atmeten. – Was meint die Community?
Ich habe zu Ostern ganz auf Fleisch verzichtet, aber viel Honig genascht. Der soll in Sardinien besonders lecker sein. Außerdem gibt es gigantisch große Schokoeier in Italien, da kann man schon einmal aufs Mittagessen verzichten.
Die Salzlämmchen haben mich nun doch neugierig gemacht… Ohne Frage schmeckt das Fleisch auf Sardinien um Längen besser als hier in Deutschland-selbst der Bio Schlachter kann da nicht mithalten.Also sollte ich ich im nächsten Jahr mit Sack und Pack zu Ostern nach Sardinien fahren um dort ein anständiges Ostermahl zu geniessen.